Stuttgart | Castro muss gehen – Beyaz kommt

14. April 2021 | Bundesliga | BY Yannick Lassmann

 

News | Der VfB Stuttgart verkündete am Vormittag gleich zwei Personalentscheidungen. Kapitän Gonzalo Castro wird keine Vertragsverlängerung erhalten, dafür stößt Ömer Beyaz in der kommenden Saison zur Mannschaft.

Stuttgart lässt Castro-Vertrag auslaufen

Der VfB Stuttgart spielt nach seiner Rückkehr in die Bundesliga eine bemerkenswerte Saison. Der aktuelle Neuntplatzierte besitzt sogar eine realistische Chance, sich für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren. Das ursprüngliche Saisonziel Klassenerhalt wurde bereits frühzeitig erreicht, weshalb die Zukunftsplanungen bereits auf Hochtouren auf. Eine weitreichende Entscheidung verkündeten die Schwaben heute auf ihrer Homepage. Der im Sommer endende Vertrag von Kapitän Gonzalo Castro (33) wird nicht verlängert werden.

Der zentrale Mittelfeldspieler wechselte 2018 zum VfB und absolvierte bislang 83 Pflichtspiele. Sportdirektor Sven Mislintat (48) begründete die mit „Bedauern“ getroffene Entscheidung: „Vor dem Hintergrund wirtschaftlich sehr schwieriger Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie haben wir uns entschieden, Gonzo kein Angebot für eine Vertragsverlängerung zu unterbreiten und stattdessen auf die Entwicklungspotenziale unserer Toptalente zu vertrauen.“

Diese Entscheidung ändere absolut nichts an der Wertschätzung für Castro, da er „sowohl in sportlicher als auch in menschlicher Hinsicht ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft war.“ Der Routinier blickte schon jetzt auf „eine intensive Zeit mit Höhen und Tiefen zurück.“ Der direkte Wiederaufstieg nach dem enttäuschenden Abstieg sei ein „besonders emotionaler Moment“ gewesen. Wohin der Weg von Castro führt ist noch offen. Eine weitere Anstellung in der Bundesliga scheint nach der guten Saison im Bereich des Möglichen zu liegen.

Talent Beyaz zieht es zum VfB

Den von Mislintat beschriebene Ansatz auf Talente zu setzen, spiegelt sich im heute ebenfalls bekanntgewordenen Transfer bereits wider. Der VfB sicherte sich die Dienste von Ömer Beyaz (17). Der Mittelfeldakteur wird sein auslaufendes Arbeitspapier bei Fenerbahce Istanbul nicht erweitern, sondern stattdessen ablösefrei zum Bundesligisten wechseln. Beyaz, der bereits für die türkische U21-Nationalmannschaft auflief, unterschrieb einen Vertrag bis 2025.

 

Dabei soll er auch von anderen Vereinen umworben gewesen sein, weshalb sich der Sportdirektor über die Verpflichtung überaus erfreut zeigte: „Ömer ist ein außergewöhnliches Talent und zählt in seinem Jahrgang zu den begehrtesten Spielern in ganz Europa. Dass er mit 17 Jahren bereits für die Profimannschaft von Fenerbahçe und die türkische U21-Nationalmannschaft gespielt hat, unterstreicht zusätzlich sein großes Potenzial. Wir sind sehr froh und auch stolz, dass sich Ömer für den VfB und den von uns aufgezeigten Weg entschieden hat und wir einen Spieler seiner Kategorie trotz der großen Konkurrenz ablösefrei verpflichten konnten.“ Daher werde Beyaz  alle Zeit bekommen, um sich in seiner neuen Umgebung zurechtzufinden.

Er habe sich für den VfB entschieden, da er bekanntermaßen auf junge Spieler“ setze und die Entwicklung des Klubs sehr positiv sei. Stuttgart schickte in der laufenden Spielzeit mit einem Durchschnittsalter von 23,9 den jugendlichsten Kader der Liga ins Rennen. Spieler wie Borna Sosa (23), Silas Wamangituka (21), Nicolas Gonzales (23) oder Sasa Kalajdzic (23) zeigten nach kleineren Anlaufschwierigkeiten allesamt beeindruckende Leistungen und stehen längst auf dem Notizzettel größerer europäischer Vereine.

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(Photo: Imago)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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