Ronaldinho in Mainz, Schalke-Desaster und BVB-Traumtor

20. Juni 2020 | News | BY Manuel Behlert

News | Der 33. Spieltag in der Bundesliga ist vorüber und in den neun Spielen fielen nicht nur einige Tore, sondern auch weitere Entscheidungen. Wir blicken auf den Spieltag zurück – mit den sieben Awards!

„Being Ronaldinho“-Award: Danny Latza

Samstagnachmittag, OPEL Arena in Mainz: Ein Hauch von Ronaldinho wirbelt über den grünen Rasen. Was erst einmal sehr überraschend klingt, ist Realität. Mainz-Mittelfeldspieler Danny Latza legte eine tadellose Ronaldinho-Imitation auf den Rasen, dribbelte gegen Werder Bremen durch den gegnerischen Defensivverbund, Übersteiger hier, Körpertäuschung da. Was fehlte war natürlich ein Hackenpass, mit dem Latza Boetius einsetzte. Dieser machte kurzen Prozess, zog ab und traf zum 2:0 für die 05er. Ronaldinho sei Dank.

Traumtor-Award: Borussia Dortmund

Der BVB spielte am 33. Spieltag bei RB Leipzig und wollte den zweiten Platz in der Tabelle sichern. Und Dortmund war überraschend überlegen! Nach einem schwachen Auftritt zuhause gegen Mainz steigerte sich der BVB signifikant und schlug RBL mit 2:0. Erling Haaland, der zwei Treffer erzielte und noch mehr hätte erzielen können, stand dabei wieder einmal im Mittelpunkt. Sein Treffer zum 1:0 war ein absolutes Traumtor, das der Norweger in letzter Instanz nur noch vollenden musste. Hummels, Brandt, Reyna, Haaland – das waren die Stationen des Tores. Für RB ging alles eine Spur zu schnell, der BVB trug den Angriff wie an der Schnur gezogen vor. Ein hervorragender Treffer!

Desaster-Award: FC Schalke 04

15 Spiele in Folge ohne Sieg – das ist der FC Schalke 04 in der Rückrunde der Bundesliga 2019/20. Damit wäre dieser Award eigentlich schon vergeben, doch der Vollständigkeit halber werfen wir noch einen kurzen Blick auf das Spiel gegen den VfL Wolfsburg. Ja, Schalke hat mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen, aber schon mit besserem Personal war es teilweise schwer, sich die Spiele der Königsblauen als Anhänger anzusehen. Heute wurde der VfL Wolfsburg immer wieder eingeladen, Weghorst, Mbabu & co. nahmen dankend an und schraubten das Ergebnis immer weiter in die Höhe. 0:4 stand es nach 70 Minuten – Matondo sorgte nur noch für Ergebniskosmetik.

Advantage-Award: Borussia Mönchengladbach

40:40, ein Ass wird geschlagen – Advantage (Vorteil) Spieler X. So ist es zumindest beim Tennis. In der Bundesliga hat diesen Vorteil nun Borussia Mönchengladbach. Und zwar im Kampf um die Champions League. Bayer 04 Leverkusen patzte beim Auswärtsspiel in Berlin (0:2), die Borussia erledigte die Pflichtaufgabe in Paderborn zwar mit Mühe, aber sie erledigte sie. Mit 3:1 gewannen die Fohlen – und haben nun vor dem letzten Spieltag die große Chance, die Königsklasse klar zu machen.

Unaufhaltsam-Award: Robert Lewandowski

Er trifft und trifft und trifft…: Robert Lewandowski. Der FC Bayern München ist bereits Deutscher Meister und empfing den SC Freiburg in der Allianz Arena. Robert Lewandowski spielte natürlich auch in diesem Spiel von Beginn an – und krönte seine Saison mit den nächsten Treffern. Der Pole erzielte das 2:0 und 3:1, schraubte sein Torkonto auf nun 33 Treffer hoch und ist damit der ausländische Spieler, der die meisten Tore in einer Saison erzielen konnte. Sieben Tore fehlen ihm noch, um den Rekord von Gerd Müller einzustellen. Allerdings hat er dafür nur noch 90 Minuten gegen den VfL Wolfsburg Zeit. Wolfsburg und Lewandowski? Da war ja was….

Gerettet-Award: Mainz 05 & der FC Augsburg

Neben dem Kampf um die Champions und Europa League stand auch der Abstiegskampf im Mittelpunkt. Und hier gab es zwei direkte Duelle. Werder Bremen war in Mainz zu Gast, Augsburg musste nach Düsseldorf. Mainz 05 gewann mit 3:1 und sicherte sich somit aus eigener Kraft den Klassenverbleib, während Gegner Werder weiter zittern muss. Auch der FC Augsburg durfte nach dem 1:1 in Düsseldorf jubeln, ist wie die Mainzer ebenfalls gerettet. Düsseldorf hat vor dem letzten Spieltag nun zwei Punkte Vorsprung auf Werder, beide spielen die Relegation untereinander aus.

Slalom-Award: Krzysztof Piatek

Es war keine Liebe auf den ersten Blick zwischen Stürmer Piatek und Hertha BSC. Doch in den letzten Spielen arbeitete sich der Pole immer besser in die Mannschaft. Auch gegen Bayer 04 Leverkusen spielte Piatek eine Hauptrolle und war maßgeblich am Treffer zum 2:0 beteiligt. Piatek kam an den Ball – und lief los. Im allerfeinsten Slalomstil schlängelte sich der sonst nicht immer so elegant erscheinende Stürmer an den Abwehrbeinen der Werkself vorbei, ließ auch Hradecky aussteigen, lief anschließend in Richtung Tor. Die überragende Aktion wurde dann aber nicht von ihm selbst gekrönt, sondern von Kollege Lukebakio, der den Ball humorlos aus einem Meter über die Torlinie drosch. 99,9 Prozent des Tores gehen aber dennoch an Slalomfahrer Piatek.

 (Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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