Regeländerung bei Verdacht auf Gehirnerschütterung? IFAB berät in Kürze

19. September 2019 | Nationalelf | BY Manuel Behlert

News | Der Umgang mit möglichen Kopfverletzungen im Fußballsport ist immer wieder ein heiß diskutiertes Thema. Häufig werden Spieler wieder auf das Feld geschickt, obwohl diese nach einem Luftzweikampf oder Zusammenstoß mit dem Gegenspieler kaum drei Schritte geradeaus laufen können. Das Problem steht auch beim Gremium zur Änderung von Fußballregeln (IFAB) auf der Tagesordnung. 

IFAB will Regeländerung diskutieren

Christoph Kramer ist ein sehr gutes und prominentes Beispiel dafür, dass im Fußball häufig Spieler auf den Platz zurückgeschickt werden, obwohl diese eigentlich ausgewechselt werden müssten. Im WM-Finale 2014 konnte er sich zwischenzeitlich nicht einmal daran erinnern, was er genau auf dem Platz macht und dass es tatsächlich das Endspiel ist, das er gerade bestreitet. Die IFAB will laut „The Athletic“ am 23. Oktober in Zürich auch über dieses brisante Thema sprechen, in dem der Fußball anderen Sportarten hinterher hinkt. 

Das Bewertungsfenster für eine vermutete Gehirnerschütterung soll deutlich erweitert werden. Von einem obligatorischen 10-Minuten-Fenster zur Untersuchung und zum Abwarten der Entwicklung ist die Rede, eine mögliche Wechseloption für diese Zeit wird ebenfalls diskutiert. Eine „Task Force“ könnte ernannt werden, die Antworten auf die Fragen erarbeitet, wer die Bewertung des verletzten Spielers vornimmt und wie schnell ein verletzter Spieler wieder in das Training einsteigen kann. Bis zur jährlichen Versammlung der IFAB im Dezember könnte ein Entwurf entstehen, über eine finale Regeländerung wird erst in der Folge entschieden, beispielsweise im März, bei der Tagung in Schottland. 

„The Athletic“ sprach mit einigen Quellen, die der Meinung sind, dass eine solche Regeländerung dringend überfällig ist. Die Fragen, die noch zu klären sind, sind beispielsweise, was passiert, wenn der vorübergehende Ersatz sich ebenfalls verletzt oder ob dieser Wechsel zu den drei möglichen Wechseln hinzuzuzählen ist. 

(Photo by Robert Cianflone/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.