PSG, der enttäuschende Deadline Day und die Wiedereingliederung von Adrien Rabiot

1. Februar 2019 | Global News | BY Manuel Behlert

Einer der Hauptdarsteller des Wintertransfers war Paris Saint Germain. Der Spitzenreiter der französischen Ligue 1, der schon im Sommer noch einen zusätzlichen Mittelfeldspieler verpflichten wollte, arbeitete im gesamten Winter an verschiedenen Deals, im Endeffekt kam, so enttäuschend das ist, nur ein einziger Transfer zustande, nämlich der von Leandro Paredes, dem Mittelfeldspieler, der von Zenit St. Petersburg verpflichtet wurde.

PSG am Deadline Day: Viel Bewegung, wenig Ertrag

Der Deadline Day am gestrigen Donnerstag war für den Klub von Trainer Thomas Tuchel dann noch mal der komplette Monat Januar im Schnelldurchlauf, nur ohne eine Last-Minute-Verpflichtung. Doch der Reihe nach. Allan, Brasilianer des SSC Neapel, war aufgrund der hohen Forderung der Italiener für den Winter ohnehin unrealistisch. Neben Paredes hatte PSG im Winter aber offenbar Abdoulaye Doucoure auf der Liste. Der Mittelfeldspieler spielt bei Watford, will den Klub offensichtlich auch in naher Zukunft verlassen, doch die Engländer schoben einem Wechsel schnell einen Riegel vor. Zur Erinnerung: PSG verfügte nicht über den allergrößten finanziellen Spielraum, besonders nach dem Paredes-Deal waren nur noch begrenzte Ressourcen vorhanden.

Ebenfalls auf der Liste stand Julian Weigl von Borussia Dortmund. Das Interesse am Deutschen war offenbar sehr konkret, Weigl wollte den BVB sogar verlassen und das Angebot aus Paris annehmen. Doch die Dortmunder wollten ihren Mittelfeldspieler nicht ziehen lassen, zumindest nicht im Winter. Auch beim FC Bayern soll sich PSG erkundigt haben – und zwar nach Renato Sanches. Niko Kovac bestätigte gar das Interesse am Portugiesen, doch auch der Rekordmeister schlug den Franzosen die Tür vor der Nase zu. Idrissa Gueye vom FC Everton stand außerdem auf der Liste, nicht nur im Verlauf des Januars, sondern am Ende sogar noch einmal am Deadline Day.

PSG am Deadline Day

Zunächst gab es Gerüchte um PSG und Willian. Der Brasilianer in Diensten des FC Chelsea sollte als Neymar-Ersatz verpflichtet werden, der 10 Wochen ausfällt. Zuvor soll sich PSG bereits nach Mesut Özil erkundigt haben, der laut der „SZ“ einen Wechsel nach Paris auf Leihbasis abgelehnt habe. Chelsea blockte in diesem Winter aber alle Versuche anderer Vereine Willian zu verpflichten ab und so war schnell klar, dass dieses Gerücht nicht weiter verfolgt werden muss.

Ebenfalls am Vormittag sickerte das PSG-Interesse an Luciano Acosta (24, D.C. United) durch. Der offensive Mittelfeldspieler sollte für rund 10 Millionen Dollar nach Paris wechseln und zwischenzeitlich sah es so aus als würde dieser Deal zumindest über die Bühne gehen. D.C. United beharrte aber auf hohen Weiterverkaufsklauseln, zudem soll Thomas Tuchel den Spieler abgelehnt haben, heißt es in französischen Medien.

Doch zurück zu Idrissa Gueye. Auch bei ihm unternahm PSG einen Versuch am Donnerstag – und zwar am späten Abend. Obwohl PSG ein Angebot im Bereich von 30 Millionen Euro abgegeben haben soll, scheiterte der Transfer. Everton forderte 10 Millionen Euro mehr, trotz des Verkaufs von Yacine Adli an die Girondins aus Bordeaux war für PSG nicht mehr drin. Doch das war noch immer nicht alles, auch Thiago Mendes soll kurzzeitig ein Thema gewesen sein. Auch hier waren die Forderungen zu hoch. Und so bleibt es bei einem Neuzugang im Winter.

Wird nun Rabiot wieder integriert?

Das könnte dazu führen, dass Adrien Rabiot wieder ein Thema in der 1. Mannschaft wird. Der Franzose, der zunächst die Zeichen sendete seinen Vertrag verlängern zu wollen, dann aber, laut Aussage des Klubs, abrupt aus den Verhandlungen ausstieg und im Sommer ablösefrei wechseln wird, wurde zuletzt vom Training ausgeschlossen, ging anschließend dagegen vor. Seit Mittwoch darf er wieder bei den Profis mittrainieren und zählt nun mit den derzeit verletzten Lass Diarra und Marco Verratti, Neuzugang Leandro Paredes und den Talenten Christopher Nkunku und Antoine Bernede zum Aufgebot im zentralen Mittelfeld.

Dass er wieder integriert werden könnte und dass das kein allzu schlechter Einfall sein dürfte, zeigt die Aufstellung im letzten Ligaspiel gegen Stade Rennes, als Außenverteidiger Dani Alves und Innenverteidiger Marquinhos, der zugegebenermaßen schon häufiger auf der 6 spielte, die Positionen im Zentrum bekleideten. Qualität kann man immer benötigen – und Rabiot verfügt über eben diese.

(Photo by Anne-Christine POUJOULAT / AFP)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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