Platini-Klage vor Europäischem Gerichtshof für Menschenrechte abgewiesen

5. März 2020 | News | BY Victor Catalina

News | 2011 hat der ehemalige UEFA-Präsident Michel Platini zwei Millionen Schweizer Franken von Sepp Blatter angenommen, 2015 wurde er dafür gesperrt und für vier Jahre von allen fußballerischen Aktivitäten ausgeschlossen. Nun klagte er vor dem europäischen Gerichtshof für Menschenrechte – und verlor.

Platini: Suspendierung war illegale Beschränkung meiner Tätigkeit

Wie der Guardian berichtet, meinte der Franzose, das Urteil sei nicht das Ergebnis einer gerechten und unabhängigen Anhörung und eine illegale Beschränkung seiner Tätigkeiten gewesen. Ein Urteil, das der EGMR in aller Deutlichkeit zurückzuweisen wusste. Sie überreichten Platini ein 9.000 Wörter starkes Dokument, das mit den Worten „Diese Klage ist eindeutig unbegründet und muss abgelehnt werden.“ endete.

Das Urteil ist ein schwerer Schlag für Platini. Hatte er doch gehofft, mit einem positiven Verlauf seinen Namen reinwaschen und seine Karriere als Fußballfunktionär neu starten zu können.

2011 soll Michel Platini in seinem Amt als UEFA-Präsident eine unbegründete Zahlung in Höhe von zwei Millionen Schweizer Franken (1,8 Millionen Euro) vom damaligen FIFA-Präsidenten Sepp Blatter angenommen haben. Gehaltszahlungen, wie er selbst behauptet. Allein, der Wahrheitsgehalt dieser Aussage konnte nie bestätigt werden. Auch von der FIFA nicht. Dieser Skandal hat letztlich dazu geführt, dass auch Blatter seinen Hut nehmen musste und Gianni Infantino sein Nachfolger wurde.

„Dann wird es sehr schwer einen Fall vor dem EGMR zu gewinnen“

2015 wurde Michel Platini verurteilt und für acht Jahre von allen Aktivitäten im Fußball ausgeschlossen. Diese Sperre wurde letztlich nach Berufung halbiert und lief im September letzten Jahres aus.

Jurij Toplak, ein Experte für die Gesetze des EGMR und Gastprofessor an der Fordham Law School ist nicht überrascht: „Seit fünf Jahren meinte Platini das Verfahren sei nicht fair. Aber er hat nicht vor dem Schweizer Berufungsgericht gegen die Unfairness des Verfahrens geklagt. Insofern war die Klage vor den EGMR aussichtslos.

Dieses Urteil ist auch deshalb wichtig, weil sie die Beziehung zwischen dem internationalen Sportgerichtshof (CAS) und dem EGMR gut darstellt. Wenn eine Partei sich freiwillig einer Verhandlung vor dem CAS stellt und danach gegen dieses Urteil vor einem Schweizer Gericht in Berufung geht und diese ebenfalls verliert, ist es sehr schwer vor dem EGMR zu gewinnen.“

(Photo by ZAKARIA ABDELKAFI/AFP via Getty Images)

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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