Nagelsmann: „Nicht umsonst hat Guardiola einen Drei-Jahres-Rhythmus“

8. Januar 2018 | News | BY Nico Scheck

Julian Nagelsmann ist nach wie vor einer der begehrtesten Trainer in Deutschland. Immer wieder wird er mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern München in Verbindung gebracht, die wohl beide im kommenden Sommer einen neuen Trainer wollen bzw. brauchen. Doch Nagelsmann sieht sich zumindest in der nächsten Spielzeit noch auf der Trainerbank der TSG Hoffenheim. Danach könnte allerdings Schluss sein.

Im Interview mit der Heilbronner Stimme versicherte Nagelsmann, dass er seinen bis 2021 gültigen Vertrag erfülle, wenn Dietmar Hopp und Hansi Flick dies möchten. Dennoch ist es wahrscheinlicher, dass Nagelsmann den Verein im Sommer 2019 verlässt. Denn da würde eine Ausstiegsklausel greifen. Zudem ist es eher unwahrscheinlich, dass die TSG-Bosse dem 30-Jährigen die Chance, den FCB oder den BVB trainieren zu können, zu Nichte machen könnten. Schließlich ist Hoffenheim unter Nagelsmann nicht mehr aus der oberen Tabellenregion der Bundesliga wegzudenken. Die starke letzte Spielzeit konnte bisher trotz der Abgänge von Leistungsträgern wie Rudy oder Süle (beide zum FC Bayern) in Teilen bestätigt werden. Zwar steht man derzeit nur auf Rang sieben, doch der Abstand zu Platz drei beträgt lediglich zwei Punkte.

(Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

 

Der Drei-Jahres-Rhythmus

Dass Nagelsmann nicht bis 2021 Trainer bei Hoffenheim bleibt, deutete er im Interview mit der Regionalzeitung mehrfach an. Grundsätzlich halte er es für schwierig, langfristig nur einen Klub zu trainieren.

Wenn du als Verein in der Lage bist, dir alle drei Jahre eine neue Mannschaft zu leisten, dann kann ein Trainer auch zehn Jahre in einem Klub Erfolg haben. Irgendwann geht ansonsten die Originalität deiner Ansprachen verloren, man nutzt sich ab.

So habe Pep Guardiola nicht umsonst einen Drei-Jahres-Rhythmus bei seinen Vereinen. Auch Nagelsmann weiß, dass die Chance, Trainer bei einem der beiden besten deutschen Teams zu sein, auch schnell wieder vorbei sein kann. Beim BVB hängt wohl auch vieles davon ab, wie die Rückrunde mit Peter Stöger läuft. Der FC Bayern München hingegen braucht wohl schon im Sommer einen neuen Trainer.

Nico Scheck

Aufgewachsen mit Elber, verzaubert von Ronaldinho. Talent reichte nur für die Kreisliga, also ging es in den Journalismus. Seit 2017: 90PLUS. Manchmal: SEO. Immer: Fußball. Joga Bonito statt Catenaccio.