Monacos Henrichs: „Reicht nicht, ein schwarzes Bild auf Instagram zu posten“

14. Juni 2020 | Global News | BY Gero Lange

News | Am Samstag Abend war Benjamin Henrichs vom AS Monaco im ZDF-Sportstudio zu Gast. Es ging um die aktuellen Geschehnisse rund um das Thema Rassismus.

Monacos Henrichs: „Wollte zeigen, dass ich Teil der Bewegung bin“

Benjamin Henrichs hat sich im Zuge der aktuellen „Black lives matter“-Bewegung sehr deutlich positioniert. Am vergangenen Wochenende postete Henrichs selbst ein Video auf seinem Instagram-Kanal, wo zu sehen war wie er an einer Demonstration in Düsseldorf teilnahm. Der 23-jährige hielt ein Schild mit der Aufschrift „STOP RACISM“ hoch und skandierte immer wieder „Ruft seinen Namen“ und „Wie ist sein Name“ auf Englisch, worauf die anderen Demonstranten mit „George Floyd“ antworteten.

Auf die Teilnahme an der Demonstration im ZDF-Sportstudio angesprochen sagte Henrichs: „Für mich war es extrem wichtig, einfach zu zeigen ich bin ein Teil davon (der „Black lives matter“-Bewegung, Anm. d. Red.), auch wenn ich Fußballer bin gehe ich auf die Straße und protestiere mit“

Auch optisch zeigte der Rechtsverteidiger des AS Monaco im ZDF Haltung, mit einem T-Shirt seines Ausrüsters Adidas mit dem Aufdruck #BLM (Black lives matter) auf der Brust.

Zur öffentlichen Wahrnehmung sagte Henrichs: „Jeder hat mitbekommen was im Moment abgeht und ich denke, dass ich dafür stehe und für die Bewegung stehe und ein Statement setzen wollte und deswegen war ich auch da und auch lautstark da“.

Weitergehend berichtete der 23-jährige des AS Monaco auch über Alltagserfahrungen mit Rassismus, zum Beispiel wenn er Abends, mit einem ebenfalls dunkelhäutigen Freund, unterwegs sei und andere Leute dann die Straßenseite wechseln oder ihre Handtasche enger umschlingen, sobald sie den beiden begegnen.

Wird Henrichs im Alltag mit Rassismus konfrontiert, geht er bewusst dagegen vor: „Früher habe ich eher geschwiegen, ich war halt jünger und habe das nicht so wirklich verstanden aber heute ist es so, dass wenn ich eine Form von Rassismus sehe direkt einschreite“.

Auch fordert er in Zukunft härtere Strafen für rassistische Handlungen im Stadion, wie z.B. das Beleidigen dunkelhäutiger Spieler mit Affenlauten: „So etwas hat auf der Welt, in unserer Gesellschaft nichts zu suchen und im Sport auch nicht“.

Abschließend lieferte Henrichs noch ein starkes Statement: „Was jetzt wichtig ist, in dem Moment wo die ganze Welt Zeuge ist, ist einfach ein Statement zu setzen, dass es nicht reicht, dass man sagt man ist kein Rassist, sondern man muss wirklich Anti-Rassist sein, das heißt wenn man etwas mitbekommt dann muss man auch handeln. Wenn man sieht wie jemand rassistisch behandelt wird muss man auch dazwischen gehen. Meiner Meinung nach reicht es nicht ein schwarzes Bild bei Instagram zu posten und zu sagen ich habe jetzt Solidarität gezeigt gegenüber meinen schwarzen Freunden, sondern man muss wirklich eingreifen. Das ist für mich extrem wichtig“:

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Gero Lange

(Photo by Alessandro Sabattini/Getty Images)

Gero Lange

Fußballbegeistert seit der Heim-WM 2006. Großer Fan von Spektakelfußball mit vielen schönen Toren, am liebsten aus der Distanz. Seit 2020 bei 90PLUS


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