„Ich zweifle keine Verletzung eines Spielers an“ – Barça-Coach Valverde über Arda und mehr

29. November 2017 | News | BY Christoph Albers

Barcelona-Coach Ernesto Valverde bezog in der Pressekonferenz vor dem Pokalspiel gegen Real Marcia Stellung zu allen möglichen Themen rund um seine Mannschaft. Nach dem klaren 3:0-Sieg im Hinspiel, war das Rückspiel eher von geringem Interesse, sodass ganz andere Themen behandelt wurden, u.a. Arda Turan und die Schiedsrichter in Spanien.

 „Ich vertraue den Spielern“

Arda Turan ist der einzige Spieler im Kader des FC Barcelona, der in dieser Saison noch nicht eine Minute gespielt hat. Der Türke steht, ganz offenkundig, ganz oben auf der Streichliste des Vereins. Doch ist das wirklich der Grund, warum er nicht spielt? Sind die vielen kleinen Verletzungen des Mittelfeldspielers nur vorgeschobene Gründe? Und wer hätte daran ein Interesse? Der Verein oder der Spieler? Valverde versucht aufzuklären:

Valverde: „Ich bin der Trainer und ich vertraue sowohl den Spielern, als auch unserer medizinischen Abteilung. Wenn es ein Problem gibt, gucken wir uns das an. Wenn Arda sagt, dass er ein Problem mit dem Sprunggelenk hat, dann hat er ein Problem mit dem Sprunggelenk. Ich zweifle die Verletzungen meiner Spieler nicht an. Davon ausgehend, von den Spieler, die ich zur Verfügung habe, stelle ich meine Mannschaft auf.“ [Sport]

Gerade in den frühen Runden der Copa Del Rey hätte Arda wohl sonst auch ein paar Minuten sammeln dürfen, ein Einsatz wird also eher von Seiten des Spielers verhindert. Laut Valverde aufgrund von Verletzungen. Die vermeintliche Notwendigkeit dies kund zu tun, lässt aber zumindest Zweifel vermuten.

Das unglückliche Kapitel „Arda Turan beim FC Barcelona“ dürfte aber womöglich schon im Januar geschlossen werden.

(Photo by LLUIS GENE/AFP/Getty Images)

Auch Innenverteidiger Thomas Vermaelen stand die meiste Zeit der Saison arg auf dem Abstellgleis, doch aufgrund der Sperre Piques und der Verletzung Mascheranos, rückte der Belgier zuletzt im Top-Spiel gegen den FC Valencia in die Startelf. Für ihn gab es nun ein dickes Lob vom Trainer:

Valverde: „Ich denke, dass er gegen Valencia ein richtig gutes Spiel gemacht hat. Er hatte einen wirklich schwierigen Job, in so einem wichtigen Spiel in die Mannschaft zu rücken, sein erstes Ligaspiel der Saison zu machen, doch er ist damit so umgegangen, wie er als Spieler ist. Er war gut im Zweikampf, gut in der Deckungsarbeit und hat den Ball gut hinten rausgespielt. Es war eine komplette Leistung.“ [Sport]

In der Tat hat Vermaelen ein wirklich gutes Spiel an der Seite von Samuel Umtiti absolviert. Im Spielaufbau wurde er zwar auffällig oft ausgenommen, doch defensiv wusste er zu überzeugen. Beim Gegentor war er machtlos. Möglicherweise winken ihm doch noch ein paar mehr Einsätze.

„Absurd, dass es keine technischen Hilfsmittel gibt“

Doch das größte Thema nach dem Spitzenspiel ist und bleibt das nicht-gegebene Tor von Lionel Messi. Valverde äußerte sich zwar schon direkt nach dem Spiel dazu, doch nutze nun die Gelegenheit, um seine Ansichten auszuführen und die Schiedsrichter in Schutz zu nehmen:

Valverde: „Es ist verrückt, dass es die Schiedsrichter in einem so wichtigen Spiel nicht sehen, obwohl 40.000 andere Menschen wissen, dass es ein Tor war. In den europäischen Wettbewerben gibt es die Torrichter, aber hier haben wir sie nicht. Jedes Jahr gibt es einen solchen Fall. In der letzten Saison passierte es Barça bei Real Betis. Eines Tages wird es es hoffentlich enden, mit der Einführung der Torlinientechnik, des VAR oder was auch immer es dafür braucht. […]

Die Schiedsrichter machen zwar Fehler, aber das Niveau der spanischen Schiedsrichter ist gut. Wir werden uns immer beschweren, weil wir wollen, dass die Entscheidungen zu unseren Gunsten ausfallen. Aber ich stelle das Niveau der spanischen Schiedsrichter nicht in Frage. Es ist ein harter Job. Ein Tor zu geben, wenn du nicht sicher bist, ob er drin war, ist schwer. Aber die Torlinientechnik muss eingeführt werden. Mit der Technologie, die uns zur Verfügung steht und in anderen Sportarten oder sogar anderen Ligen verwendet wird, ist es absurd, dass es sie hier nicht gibt.“ [Sport]

(Photo by JOSEP LAGO/AFP/Getty Images)

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


Ähnliche Artikel