Hannover zieht die Reißleine, Stendel muss gehen- Breitenreiter übernimmt

20. März 2017 | News | BY Lukas Draeger

Daniel Stendel ist am Montag nach dem 0:0-Unentschieden beim FC St.Pauli von seinem Posten als Trainer des Fußball-Zweitligisten Hannover 96 entlassen worden. Der neue Sportdirektor Horst Heldt, seinerseits erst seit dem 05. März 2017 im Amt, stellt André Breitenreiter als neuen Trainer der Niedersachsen vor.

Sechs Spieltage vor dem Ende der Abstiegs-Saison 2015/2016 hatte Daniel Stendel das bis dato abgeschlagenen Team von Hannover 96 als Nachfolger des beurlaubten Thomas Schaaf übernommen. Damals war allen klar, dass die 96er den Weg in die Zweite Bundesliga gehen mussten. Stendel und die Roten gingen mit der Mission „sofortiger Wiederaufstieg“ in die Zweitliga-Saison 2016/2017. Am Ende der Hinrunde belegten die Hannoveraner den zweiten Tabellenplatz. Bis zu Stendels Entlassung sind die Niedersachsen auf Tabellenplatz vier abgerutscht- ein Punkt hinter dem Relegationsrang drei. Bei nur vier Punkten Rückstand zur Spitze eigentlich eine Überraschung, den Trainer vor dem entscheidenden Saisonfinale zu entlassen.

(Photo by Joachim Sielski/Bongarts/Getty Images)

Alles geplant, Herr Heldt?

Einer der ersten bedeutenden Amtshandlungen von Neu-Sportdirektor Heldt war eben die Stendel-Entlassung. „Wir mussten etwas verändern. Es macht am meisten Sinn, diese Veränderungen in der Länderspielpause umzusetzen“, sagte Heldt auf der Pressekonferenz am Montag. Heldt sprach weiterhin von „keiner leichten Entscheidung“. „Heldt weiter: „Am Ende ist Fußball ein Ergebnissport und die Ergebnisse sind in den letzten Wochen nicht so eingetroffen, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Wie die Verantwortlichen – darunter in erster Linie auch Heldt- sich das also in den letzten Wochen vorgestellt haben… Komisch, Heldt ist nichtmal einen vollen Monat im Amt. Angesehene Medieneinrichtungen spekulieren auf eine Entlassungs-Entscheidung, die weniger mit den Resultaten der Mannschaft um Stendel und vielmehr mit den Sympathien Heldts zu Breitenreiter zu tun habe. Heldt und Breitenreiter kennen sich nämlich noch aus der gemeinsamen Zeit bei Schalke 04. Beide machten nach der Saison 2015/2016 Schluss bei Königsblau.

 Breitenreiter und die Bringschuld

Breitenreiter muss liefern, Heldt aber noch viel mehr. Stehen die Niedersachsen nach dem 21. Mai nicht mindestens auf Rang drei, könnte es von Seiten der 96-Fans rund um den Sportdirektor ungemütlich werden. In Hannover erfuhr Stendel weitestgehend bis zuletzt die Unterstützung der Fans, nicht aber die der Vereinsführung. Die neue Kombination Heldt/Breitenreiter kann schon am Samstag nach der Länderspielpause für ihre Arbeit in Hannover werben, denn am 31.03 kommt Spitzenreiter und Mit-Aufstiegs-Konkurrent Union Berlin in die HDI-Arena.