Coupe de France Vorschau: PSG zu Gast beim Drittligisten Avranches

5. April 2017 | News | BY Christoph Albers

Am Mittwochabend (21:05) kommt es im Viertelfinale des Coupe de France zum Duell David gegen Goliath. Der Drittligist US Avranches empfängt den haushohen Favoriten Paris Saint-Germain. Kann der Außenseiter möglicherweise für eine Überraschung sorgen?

 

US Avranches

(Photo by JEAN-FRANCOIS MONIER/AFP/Getty Images)

Für alle die noch nie etwas von der Stadt Avranches gehört haben: Avranches hat ca. 8000 Einwohner und liegt in der Normandie, etwas mehr als 50km nördlich von Rennes. Der in der Stadt beheimatete Klub US Avranches spielt derzeit in der dritten französischen Liga, der „Championnat National“. Dort belegt man derzeit den 13. Tabellenplatz. Allerdings beträgt der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz lediglich einen Punkt. Avranches steckt also ganz akut im Abstiegskampf, da kann eine kleine Abwechslung in Form eins Pokalviertelfinals mal sehr gut tun. Gerade wenn man gegen das große PSG antreten darf, nicht, wie in der Liga, gegen den Paris FC.

Im bisherigen Turnierverlauf gab es für Avranches noch kein Aufeinandertreffen mit einem Erstligisten. Der prominenteste Gegner bisher war Racing Straßburg, das kurz vor dem Aufstieg in die Ligue 1 steht und im Elfmeterschießen besiegt werden konnte. Paris wird aber selbstverständlich nochmal eine ganz andere Herausforderung darstellen.

Der wertvollste Spieler im Kader ist derzeit Dylan Louiserre (Marktwert laut TM.de beträgt 500.000 €). Der 22-jährige zentrale Mittelfeldspieler ist derzeit allerdings nur von Le Havre ausgeliehen. Top-Torjäger ist der 30-jährige Angreifer Christopher Mayulu, der in der Liga bereits 11 mal getroffen hat und damit sogar der drittbeste Torschütze der Liga ist. Über prominentere Namen verfügt die Mannschaft allerdings nicht.

In der Liga konnte Avranches keins der letzten drei Spiele gewinnen. Die Form spricht also nicht unbedingt für sie. Es könnte also deutlich bessere Voraussetzungen für eine Sensation geben.

 

Paris Saint-Germain

Am vergangenen Wochenende konnte Paris den ersten Titel der Saison feiern. Gegen den AS Monaco gab es im Ligapokal-Finale einen klaren 4:1-Sieg. In der Liga steht PSG allerdings nur auf Platz 2, zu wenig für die eigenen Ansprüche, daher können sie sich, nicht zuletzt aufgrund des Ausscheidens in der Königsklasse, keinen weiteren Patzer mehr erlauben. Auch nicht im Pokal. In der vergangenen Saison konnten die Pariser alle drei nationalen Titel gewinnen, alles, was weniger ist als das, wäre ein klarer Rückschritt. Das weiß auch Trainer Unai Emery, der daher unter gehörigem Druck steht.

Die Form stimmte aber zuletzt wieder. Seit dem Ausscheiden aus der Champions League konnte man alle Pflichtspiele gewinnen, darunter auch Spiele gegen Lyon und eben Monaco. Allen voran befindet sich derzeit Edinson Cavani in bestechender Verfassung, bereits 27 Tore in der Liga und auch ein Doppelpack im Ligapokal-Finale dürften als Indiz dafür reichen. Aber auch seine Offensivpartner um Julian Draxler und Angel di Maria wussten zuletzt zu überzeugen. Ohnehin stellt sich die Frage nach der Qualität angesichts der Kaders überhaupt nicht. Wenn Paris alles auf den Platz bringt und mit der richtigen Einstellung zu Werke geht, kann es keine Zweifel an einem Weiterkommen geben. Da den Spielern die Situation mehr als bewusst sein dürfte, sollte man davon ausgehen, dass sie das Spiel seriös angehen werden.

Im bisherigen Turnierverlauf zeigte sich PSG zudem äußerst souverän, beispielsweise wurden Stade Rennes (4:0) und Bastia (7:0) richtiggehend abgeschossen. Ein ähnliches Ergebnis ist auch für diese Runde nicht ausgeschlossen.

Die möglichen Aufstellungen

US Avranches: Beuve – Clauss, Le Joncour, Derrien, Deher – Boateng – Benet, Louiserre – Lavenant, Blondel – Mayulu

Paris SG: Trapp – Aurier, Marquinhos, Kimpembe, Maxwell – Rabiot, Nkunku, Pastore – Guedes, Ben Arfa, Lucas

Fazit

Alles andere als ein klarer Sieg PSGs wäre eine gewaltige Sensation. Die Pariser werden sicherlich kräftig durchrotieren, verfügen aber auch in der zweiten Reihe über ausreichend Qualität, um klar zu gewinnen.

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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