Champions League Vorschau: Leicester City zu Gast bei Atletico Madrid

12. April 2017 | Champions League | BY Christoph Albers

Am Mittwochabend (20:45) steht das Viertelfinal-Hinspiel zwischen Atletico Madrid und Leicester City an. Während es für Leicester die erste Teilnahme an der Königsklasse ist, ist es für Atletico bereits das vierte Mal in Folge, dass man das Viertelfinale erreicht. Die Voraussetzungen sind also durchaus unterschiedlich, was aber auch den Reiz der Partie ausmacht, denn es ist bei weitem nicht der einzige Unterschied…

 

Atletico Madrid

Die „Colchoneros“ haben zuletzt wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Nach einem eher schwierigen Saisonverlauf kommt Atletico immer besser in Tritt und befindet sich wieder in Top-Form. Vor allem die Defensive steht wieder bestens, sodass das Spiel der Madrider wieder auf seiner gewohnt starken Basis aufbauen kann. Am Wochenende zeigte man zudem wieder die gewohnte Moral und holte ein 1:1-Unentschieden bei Real Madrid, nach Rückstand wohlgemerkt. In der Liga steht man derzeit wieder auf dem dritten Rang und ist damit voll im Soll.

In der Königsklasse verlief die Saison bisher in Gänze deutlich geschmeidiger. Die Gruppenphase wurde souverän auf Platz 1 abgeschlossen, den Bayern zum Trotz, für die nur der zweite Rang zu holen war. Und auch im Achtelfinale hatte ein deutsches Team das Nachsehen, Bayer Leverkusen musste sich in der BayArena mit 2:4 geschlagen geben und konnte auch im Rückspiel nicht über ein 0:0 hinauskommen. Es gibt also wenig Anlass zum Zweifeln für Atletico.

(Photo credit should read GERARD JULIEN/AFP/Getty Images)

Zumal auch Top-Torjäger Antoine Griezmann wieder zuverlässig trifft. Gerade er könnte in einem Spiel gegen einen tiefstehenden Gegner den Unterschied ausmachen. Allerdings hat Atletico mit einigen Ausfällen zu kämpfen, Moya, Vrsaljko, Tiago, Gaitan und Gameiro fallen aller Voraussicht nach aus. Allerdings dürfte keiner von ihnen unersetzbar sein, da auch keiner von ihnen unumstrittener Stammspieler war. Das größte Problem dürfte die höhere Belastung der Spieler sein, da so einige Rotationsmöglichkeiten wegfallen. Insgesamt spricht aber fast alles für die Spanier.

 

Leicester City

Für die „Foxes“ ist die Champions League jedes Mal ein echtes Highlight, nicht zuletzt, weil sie in der Liga momentan ewig weit von den Champions League Plätzen entfernt sind. In der Liga steht Leicester derzeit nämlich nur auf Rang 11. Allerdings ist das inzwischen auch schon als Erfolg zu verbuchen, schließlich drohte der Überraschungsmeister von 2016 zwischenzeitlich im Abstiegskampf zu versinken. Zuletzt war die Form deutlich ansteigend und die Situation entspannte sich merklich.

Seit dem Trainerwechsel von Ranieri zu Craig Shakespeare findet Leicester immer mehr zu seiner alten Stärke zurück. Das Umschaltspiel funktioniert wieder und die Konter werden konsequenter ausgespielt, zudem zeigte sich die Defensive deutlich verbessert. Allerdings gibt es trotzdem noch Spiele wie am Sonntag, das der FC Everton klar mit 4:2 für sich entscheiden konnte. Leicester ist in diesen Hinsichten nicht annähernd auf Augenhöhe mit Atletico.

(Photo credit should read OLI SCARFF/AFP/Getty Images)

Dennoch gibt es Hoffnung für den letzten verbliebenen Vertreter Englands. Spieler wie Jamie Vardy, Riyad Mahrez oder Islam Slimani haben bereits bewiesen, dass sie auch auf dem Niveau hin und wieder den Unterschied ausmachen und für einen „magischen“ Abend sorgen können. Zudem wurde im Viertelfinale bereits der FC Sevilla ausgeschaltet, der in La Liga derzeit auf Rang 4 steht und zum Zeitpunkt des Achtelfinals noch vor Atletico stand…

 

Die möglichen Aufstellungen

Atletico Madrid: Oblak – Juanfran, Savic, Godin, Filipe Luis – Saul Niguez, Koke, Gabi, Carrasco – Griezmann, Fernando Torres

Leicester City: Schmeichel – Simpson, Huth, W. Morgan, Fuchs – Mahrez, Ndidi, Drinkwater, Albrighton – Vardy, Okazaki

Fazit

Atletico geht als klarer Favorit ins Spiel, gerade Zuhause dürften den „Rojiblancos“ nichts anbrennen lassen. Die Spanier verfügen klar über die höhere Qualität verfügen und sind in guter Verfassung. Alles andere als ein Heimsieg wäre demzufolge eine große Überraschung, trotzdem darf man Leicester natürlich nie abschreiben, das haben sie oft genug unter Beweis gestellt.

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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