Carrick: „Niederlage im CL-Finale 2009 war der Tiefpunkt meiner Karriere“

9. Oktober 2018 | Champions League | BY Marius Merck

Der langjährige Mittelfeldspieler und heutige Co-Trainer von Manchester United veröffentlicht seine Biographie. Michael Carrick beschreibt in dem Werk, wie sehr ihm die Niederlage im Champions League Finale 2009 zugesetzt hat. Der Engländer bekam nach eigenen Angaben sogar Depressionen deswegen.

 

„Warum habe ich das getan?“

Die „Red Devils“ wollten im Endspiel der Königsklasse 2009 gegen den FC Barcelona ihren im Vorjahr gegen Chelsea errungenen Titel verteidigen. United hätte damit – noch vor Real Madrid 2017 – dies als erste europäische Mannschaft geschafft. Doch die Spanier erwiesen sich im ersten Jahr unter Pep Guardiola als zu stark für den englischen Rekordmeister. Barca triumphierte am Ende völlig verdient mit 2:0 durch Treffer von Samuel Eto´o und Lionel Messi.

Carrick stand – wie bereits im 2008 – in der Startelf des damaligen Titelverteidigers. Allerdings dominierte das legendäre Mittelfeld um Xavi, Andrés Iniesta und Sergio Busquets das Geschehen nach Belieben. Der Engländer ging dementsprechend hart mit sich ins Gericht. Carrick setzte es vor allem zu, dass ein Ballverlust von ihm zum ersten Gegentreffer führte. Die „Times“ hat einige Auszüge aus seiner Biographie veröffentlicht:

„Ich machte mich wegen dem Gegentor fertig. Ich habe mich dauernd gefragt: Warum habe ich das getan? Dadurch wuchs die Depression überhaupt erst an. Es war ein fürchterliches Jahr danach, das Ereignis steckte noch lange in den Knochen. Ich hatte zwar im Vorjahr die Champions League gewonnen, aber dies wurde völlig irrelevant. Ich war total am Boden. Ich nenne es deshalb Depression, weil sich dieser Zustand über einen längeren Zeitraum hielt und keine einmalige Sache war. Manchmal fühlt man sich nach Spielen niedergeschlagen, im Normalfall schüttelt man dies allerdings nach einigen Tagen ab, aber hier konnte ich es nicht abschütteln. Es war ein merkwürdiges Gefühl.“

Dieser negative Strudel erreichte bei der Weltmeisterschaft 2010 dann seinen Höhepunkt. Die Teilnahme an der Endrunde bezeichnet Carrick zwar als „einen Traum„, aber eigentlich wollte der ehemalige englische Nationalspieler zu diesem Zeitpunkt „einfach nur nach Hause“. Im Turnier wurde der Mittelfeldspieler nicht eingesetzt. Während diesem Zeitraum vertraute sich Carrick lediglich seiner Familie an, jedoch informierte er keinen seiner Mitspieler.

Die Einnahmen des Buches gehen ausschließlich an seine eigene Stiftung, welche benachteiligten Kindern hilft.

(Photo by CHRISTOPHE SIMON/AFP/Getty Images)

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


Ähnliche Artikel