BVB | Der Fall Schmelzer – Tribünenplatz hatte nicht nur sportliche Gründe

23. April 2018 | News | BY Nico Scheck

Es war die Überraschung des 31. Spieltags in der Bundesliga: BVB-Kapitän Marcel Schmelzer (30) stand nicht in der Startelf gegen Bayer Leverkusen, ja nicht einmal im Kader. Stattdessen musste der Außenverteidiger das Match von der Tribüne aus verfolgen. Eine Entscheidung, die nach Informationen des „Kicker“ nicht nur sportliche Gründe hatte.

Das Wochenende war wahrlich kein Leichtes für den Dortmunder Kapitän. Nicht nur, dass Schmelzer überraschend nicht im Kader stand: Die Aussortierung hat sich bezahlt gemacht. Beim 4:0-Erfolg überzeugten die Schwarzgelben wie schon lange nicht mehr. Zudem ging auch Peter Stögers (52) Maßnahme auf, Manuel Akanji (22), eigentlich gelernter Innenverteidiger, auf die Position von Schmelzer zu versetzen. Der Schweizer zählte zu den Besten auf dem Feld. Doch davon nicht genug. Auch verbal musste sich Schmelzer einiges gefallen lassen. Sportdirektor Michael Zorc (55) sprach vor Anpfiff davon, dass scheinbar der Glaube fehle, dass Schmelzer weiterhelfen könne. Auch sein Trainer nahm kein Blatt vor den Mund: „Das war meine Entscheidung. Das ist ein sportliches Statement. Ein Kapitän ist ein normaler Spieler. Er hat in den letzten Wochen nicht die optimale Leistung abgerufen.“

(Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)

Körpersprache mangelhaft

Neben den schwachen sportlichen Leistungen des Dortmunder Kapitäns soll den Verantwortlichen zudem vor allem die zuletzt fast schon verzweifelt wirkende Körpersprache sehr missfallen haben. Daher habe man beschlossen, Schmelzer vorerst auf die Tribüne zu setzen. Wie es nun in den kommenden Spielen mit ihm weitergeht, wurde bisher nicht thematisiert. Lediglich Trainer Stöger deutete an, dass es nicht unbedingt leicht werde für den (Noch-) Kapitän. Eines dürfte klar sein: Mit der gezeigten Leistung am Samstag hat sich die Position des 30-jährigen nicht unbedingt verbessert und aktuell spricht nur wenig dafür, dass er in der nächsten Woche gegen Bremen wieder auf dem Platz stehen wird.

Nico Scheck

Aufgewachsen mit Elber, verzaubert von Ronaldinho. Talent reichte nur für die Kreisliga, also ging es in den Journalismus. Seit 2017: 90PLUS. Manchmal: SEO. Immer: Fußball. Joga Bonito statt Catenaccio.