7 Awards… zum 19. Bundesliga-Spieltag: Wechseltheater und Abstiegskampfhelden

22. Januar 2018 | News | BY Manuel Behlert

Der 19. Spieltag der Bundesliga hatte einiges zu bieten. Viele Tore, spannende Spiele, eine Trainerentlassung und vieles mehr. Unterhaltsam war es! Wir blicken wie gewohnt mit den 7 Awards auf den Bundesligaspieltag zurück und beleuchten alle wichtigen Themen!

Wechseltheater-Award: Pierre-Emerick Aubameyang

Der Dortmunder Stürmer ist seit geraumer Zeit ein elementarer Bestandteil der Transferspekulationen in den Medien. Doch in dieser Wintertransferperiode steht offenbar wirklich ein Wechsel bevor, doch die Gesamtsituation zu durchblicken ist alles andere als einfach. Zunächst wurde Aubameyang in der vorigen Woche aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen, vor dem Hertha-Spiel an diesem Wochenende trainierte er gut, war aber erneut nicht dabei, spielte stattdessen im Dembele-Trikot in einer Soccerhalle mit Freunden. Zudem gab es permanent neue Meldungen über einen bevorstehenden Wechsel, Watzke bestätigte eine Arsenal-Kontaktaufnahme aber noch nichts konkretes, bis am Sonntag die Arsenal-Vertreter Mislintat und Gazidis in Dortmund auftauchten. Ergebnis? Offen. Derzeit scheint nur eines klar: Gespräche zwischen den Klubs gibt es und Aubameyang kann sich einen Wechsel vorstellen. Das Theater wird noch etwas andauern.

(Photo SASCHA SCHUERMANN/AFP/Getty Images)

„Wäre ich doch im Bett geblieben“: Ron-Robert Zieler

Das Spiel des VfB Stuttgart beim FSV Mainz 05 war vor allem eines: turbulent. Es fielen 5 Tore, gab zahlreiche Chancen, vor allem für die Mainzer und vor allem von Stürmer Muto. Ron-Robert Zieler, Torhüter der Gäste, hielt zunächst, was zu halten war. Bis eben erwähnter Muto aus der Distanz abzog, der Ball leicht abgefälscht wurde und etwas flatterte. Trotz der kleinen Richtungsänderung flog der Ball dennoch relativ zentral auf das Gehäuse des VfB zu, Zieler verschätzte sich komplett und der Ball schlug im Netz ein. Kann mal passieren, dass ein Torhüter schlecht aussieht? Ja. Aber es kam noch dicker für Zieler. Beim 3:1 der Mainzer rutschte ihm der Ball durch, auch diese Chance hätte vom Torhüter der Schwaben vereitelt werden müssen. Zieler verlebte also einen eher durchschnittlichen Tag in der Opel-Arena.

Hoffnungsträger-Award: Simon Terodde

Der 1. FC Köln verpflichtete im Winter Simon Terodde vom VfB Stuttgart. Der Effzeh dachte bei seinen Transferbemühungen natürlich auch schon daran, dass ein Abstieg möglich ist und welche Spieler in der 2. Liga helfen könnten. Terodde, der vor allem in Liga 2 bisher hervorragend funktionierte, ist eben so ein Spieler. Doch gerade Terodde scheint derzeit dafür verantwortlich zu sein, dass die Hoffnung in Köln noch vorhanden ist. Terodde erzielte das 2:1 gegen Gladbach in der Vorwoche und ging natürlich hochmotiviert in die Schicksalspartie gegen den HSV. Das Ende ist bekannt: Der Angreifer knipste zweimal, Köln gewann in Hamburg und hat plötzlich wieder reelle Chancen auf den Klassenerhalt. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt 8 Punkte, auf den Relegationsplatz sind es lediglich 4. Nichts, was in 15 Spielen unmöglich aufzuholen wäre.

(Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Auswärtssieger-Award: Eintracht Frankfurt

Die Frankfurter Eintracht steht in der Tabelle auf einem guten 7. Platz, hat 30 Punkte geholt und nur einen Zähler Rückstand auf Platz 2. Das ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass die SGE zuhause riesengroße Probleme hat. In der Heimtabelle steht Frankfurt mit nur 9 Punkten nämlich auf Platz 16! Umso besser für die Kovac-Elf, dass man auswärts herausragende Resultate einfährt! 21 Punkte, Platz 2 hinter dem FC Bayern – die SGE könnte in Zukunft vielleicht beantragen, dass sie nur noch auf des Gegners Platz antritt. Kovac und Frankfurt kämpfen um den Europapokal und haben eine gute Chance, diesen auch zu erreichen. Vor allem durch die Auswärtsspiele…

Ruhender Ball Award: SC Freiburg

Was Christian Streich mit dem SC Freiburg seit Jahren leistet, ist beeindruckend. Immer wieder wird der Trainer der Breisgauer mit schwierigen Situationen konfrontiert, muss Spielerabgänge kompensieren und hat nicht die finanziellen Mittel, um Topspieler zu verpflichten. Zurzeit kommen dazu auch noch Verletzungssorgen, die es der Streich-Elf erschweren, wirklich guten Fußball zu zelebrieren. Doch die Freiburger haben trotzdem ihre Mittel um Tore zu erzielen: Standardsituationen! Schon in Frankfurt erzielte man nach einem Eckball den Ausgleich, gegen den favorisierten Gast aus Leipzig drehte man den 0:1-Rückstand durch Tore von Haberer und Koch sogar durch zwei ruhende Bälle. Freiburg ist trotz zahlreicher Ausfälle nun seit 7 Spielen ungeschlagen. Eine absolut beeindruckende Quote. Auch dank ruhender Bälle.

Effizienz-Award: Bayer 04 Leverkusen

Julian Nagelsmann zeigte sich nach dem Spiel seiner TSG Hoffenheim zuhause gegen Bayer 04 Leverkusen etwas ratlos. 1:4 hatten die Kraichgauer das Spiel verloren, dabei war man gerade was die Anzahl der Chancen angeht keinesfalls derart unterlegen. Hoffenheim war im Abschluss entweder zu hektisch, zu ungenau oder hatte einfach Pech. Ganz anders Bayer Leverkusen. Die Werkself spielte ihre Chancen geduldig zuende und traf im Endeffekt viermal. Im Saisonverlauf hatte Bayer ähnliche Probleme wie Hoffenheim an diesem Wochenende, zeichnete sich aber diesmal selbst durch die notwendige Effizienz aus und konnte drei ganz wichtige Punkte im Kampf um die Champions League einfahren.

(Photo by Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)

Einstand nach Maß Award: Marko Pjaca

Juventus Turin zahlte eins eine hohe Ablösesumme für den talentierten kroatischen Offensivspieler Marko Pjaca. Nach einer schweren Verletzung hatte er es schwer Fuß zu fassen, Schalke witterte seine Chance und lieh Pjaca zunächst einmal bis Saisonende aus. Am Sonntag gab Pjaca sein Startelfdebüt vor heimischer Kulisse und obwohl Schalke im Endeffekt nur 1:1 spielte, konnte Pjaca einen gelungenen Einstand feiern. Er erzielte nämlich das 1:0 nach schöner Vorlage von Amine Harit. Pjaca ließ Sané aussteigen und schoss den Ball flach ins Tor. Im weiteren Spielverlauf zeigte er Licht und Schatten, allerdings befindet er sich auch noch in der Eingewöhnungsphase. Dass Pjaca eine gute Verstärkung für die Königsblauen sein kann, zeigte er allerdings schon jetzt.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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