Bundesliga: BVB patzt trotz Moukoko-Tor, Leverkusen schlägt VfB, Schalke verliert erneut

6. Februar 2021 | News | BY Marc Schwitzky

News | Während Bayer Leverkusen, RB Leipzig und der VfL Wolfsburg ihre Partien souverän gewinnen, patzt Borussia Dortmund in Freiburg einmal mehr. Jubeln darf auch Mainz 05 gegen Union Berlin. Wir haben den Überblick zu den Samstagspartien des 20. Bundesliga-Spieltags!

Leverkusen fertig den VfB mit 5:2 ab

Es war eine offen geführte Anfangsviertelstunde zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart. Beide Mannschaften kamen zu ersten Offensivszenen, ohne aber dass es wirklich zwingend wurde. Das änderte sich jedoch in der 18. Minute, als Kerem Demirbay den erst noch von Gregor Kobel parierten Diaby-Schuss technisch wertvoll zur 1:0-Führung einschob. In der 31. Minute legte die Werkself verdientermaßen nach. Wieder war es Demirbay, der nach zwei Pässen plötzlich freistehend Kobel tunneln durfte. Der VfB wirkte zu diesem Zeitpunkt völlig indisponiert, es gab große Lücken und kaum Gegenwehr.  Diese Labilität wäre beinahe zum 3:0 ausgenutzt worden, es blieb bis zum Pausentee aber beim 2:0 – fast schon schmeichelhaft für die Schwaben. Der VfB kam grundverändert aus der Halbzeit, Sasa Kalajdzic brachte sein Team mit seinem sehenswerten 2:1-Anschlusstreffer (50.) zurück ins Spiel. Die Freude hielt aber nur kurz, denn Leon Bailey erhöhte sechs Minuten später nach einem starken Konter auf 3:1. Game over hieß es in der 68. Minute: Florian Wirtz stellte nach einer erneut herausragenden Umschaltszene auf 4:1. Zwar kam der VfB in der 78. Minute erneut durch Kalajdzic mit dem 4:2 noch einmal ran, Bayer-Neuzugang Demarai Gray stellte mit dem 5:2 in der 84. Minute aber den alten Abstand her. Dabei blieb es, eine hervorragende Vorstellung Leverkusens wird mit drei Punkten belohnt. Stuttgart präsentierte sich im zweiten Durchgang zwar deutlich besser, insgesamt war es aber zu wenig.

BVB patzt in Freiburg, Leipzig schlägt Schalke

Borussia Dortmund startete zielstrebig gegen den SC Freiburg, nach fünf Minuten traf Emre Can nach einem satten Distanzschuss nur die Latte – Glück für die Gastgeber. Danach konnte Freiburg die Partie durch hohen Aufwand offener gestalten, auch wenn der BVB weiterhin immer wieder gefährlich vor das Tor kam. Mit der Zeit übernahmen die Schwarz-Gelben dann immer mehr Spielkontrolle, da aber beide Teams gut verteidigten, blieb es bis zum Halbzeitpfiff eine umkämpfte, aber chancenarme Partie. Das änderte sich zum zweiten Durchgang schlagartig! Erst  brachte Woo-Yeong Jeong brachte den SC in der 50. Minute in Führung, zwei Minuten später schob Jonathan Schmid das 2:0 hinterher. Beide Tore fielen per Distanzschuss – beim ersten trifft BVb-Keeper Marvin Hitz keine Schuld, beim zweiten sieht er gar nicht gut aus. Horrorminuten für den BVB, der nach ein paar Minuten versuchte, wieder Druck aufzubauen. Das wurde mit dem 2:1-Anschluss belohnt, Youssoufa Moukoko erzielte in der 76. Minute per sattem Schuss sein erstes Profitor. Der BVB versuchte daraufhin noch einmal alles, der SC verteidigte aber kompromisslos. Die Punkte blieben in Freiburg, der BVB steckt weiter in einer klaren Formkrise.

Nach 15 Minuten hatte sich RB Leipzig die Spielkontrolle geschnappt, Gastgeber Schalke 04 war vor allem mit Abwehrarbeit beschäftigt. Zwar konnten die Leipziger Gäste recht gut vom Tor ferngehalten werden, die eigenen Umschaltmomente wurden aber nicht konsequent ausgespielt. So ergab sich das Bild der optischen Dominanz seitens RB, die großen Chancen blieben aber zunächst aus. Eigentlich ein Zwischenerfolg für Schalke, die verletzungsbedingte Auswechslung von Mark Uth (39. Minute) war jedoch ein bitterer Rückschlag. Einen weiteren mussten die Königsblauen wenige Sekunde vor der Halbzeitpause hinnehmen: Nordi Mukiele setzte sich nach einer Ecke ausgerechnet gegen Neuzugang Mustafi durch und köpfte zum 0:1 ein. Leipzig wurde im zweiten Durchgang zwingender, Schalke hatte bei einigen RB-Abschlüssen Glück, wurde mit der Zeit aber auch etwas mutiger. Das wurde jedoch nicht belohnt, stattdessen erhöhte Marcel Sabitzer verdientermaßen auf 2:0 (73.). Den Schlusspunkt setzte Willi Orban in der 87. Minute, sein Kopfballtreffer markierte das 3:0, das vollkommen in Ordnung ging. Ein verdienter Auswärtssieg für Leipzig, Schalke trennen nun fünf Zähler vom Tabellenvorletzten.

Mainz schlägt Union, Wolfsburger weiter oben auf

Bis zur 20. Minute war es eine ausgeglichene, aber auch chancenlose Begegnungen zwischen Mainz 05 und Union Berlin. Quasi aus dem Nichts holte dann FSV-Stürmer Karim Onisiwo einen Elfmeter raus, nachdem ihm Nico Schlotterbeck auf den Fuß gestiegen war. Moussa Niakhate verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:0. Danach wurden es kaum mehr Höhepunkte, weil Mainz nicht musste und die Eisernen nur sehr schleppend in die Partie kamen. Union war zwar nicht schlechter, Mainz konnte die Partie aber vor allem auf den Kampf herunterbrechen. So waren es zähe erste 45 Minuten, mit dem einen Tor Unterschied. Die Mission Ausgleichstor wurde für die Berliner ab der 54. Minute noch schwieriger: Elfer-Verursacher Schlotterbeck wurde aufgrund eines weiteren Fouls mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. In Unterzahl wurde Union jedoch tatsächlich besser, die Angriffe druckvoller. Mainz ließ jedoch wenig zu, verteidigte leidenschaftlich und so konnten die 05er den zweiten Sieg in den letzten drei Spielen verbuchen. Union hingegen bleibt im vierten Spiel infolge ohne Dreier.

Gegen den FC Augsburg gab der VfL Wolfsburg quasi von Anfang an den Ton an. Der Ballbesitz und die besseren Offensivmomente gehörten zum großen Teil den „Wölfen“. Dennoch wurde es zunächst nie wirklich zwingend, Wolfsburg fehlte der letzte Pass. Der Gastgeber FC Augsburg wirkte etwas zu passiv. Zwar hielt die Endverteidigung, die eigenen Kontermomente versandeten meistens aber. Erst in der 38. Minute wurde es bei Wolfsburg mal zwingend, dann aber so richtig. Nach einem starken Steckpass Gerhardts ließ VfL-Stürmer Wout Weghorst FCA-Keeper Giekewicz per Lupfer keine Chance – 0:1. So ging es auch in die Kabine. Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Ridle Baku auf 0:2 – sogar zweimal. Sein erstes Tor wurde korrekt zurückgenommen, in der 59. Minute zählte der nächste Treffer aber. Von den Augsburgern kam auch in Halbzeit zwei viel zu wenig, offensiv fand man effektiv nicht statt. So wurde der Wolfsburger Sieg auch in der Schlussphase nicht mehr in Bedrängnis gebracht – eine souveräne Vorstellung des VfL, die mit drei Punkten belohnt wurde.

Die Ergebnisse im Überblick:

Bayer Leverkusen 5:2 VfB Stuttgart

Tore: 1:0 Demirbay (18. Minute); 2:0 Demirbay (31.); 2:1 Kalajdzic (50.); 3:1 Bailey (56.); 4:1 Wirtz (68.); Kalajdzic (78.); 5:2 Gray (84.)

SC Freiburg 2:1 Borussia Dortmund

Tore: 1:0 Jeong (50.); 2:0 Schmid (52.); 2:1 Moukoko (76.)

FC Schalke 04 0:3 RB Leipzig

Tore: 0:1 Mukiele (45. +2); 0:2 Sabitzer (73.); 0:3 Orban (87.)

FSV Mainz 05 1:0 Union Berlin

Tore: 1:0 Niakhate (22.)

FC Augsburg 0:2 VfL Wolfsburg

Tore: 0:1 Weghorst (38.); 0:2 Baku (59.)

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(Photo by THOMAS KIENZLE/POOL/AFP via Getty Images)

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.


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