#POLSEN: Selbst geschlagen

19. Juni 2018 | Global News | BY Manuel Behlert

Die nächste große Überraschung in der Gruppe H bei der WM 2018 in Russland ist perfekt: Polen unterlag dem Senegal mit 1:2 – und schlug sich dabei mit Eigentor und kapitalem Bock letztlich selbst. Zuvor hatte Japan Kolumbien geschlagen. und nun sind plötzlich die beiden Außenseiter ganz oben in der Tabelle.

Malte Asmus und Julius Eid von 90PLUS analysieren die Partie – hier bei Kick in Russ, dem WM-Podcast von meinsportradio.de.

 

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Spielbericht

Nach nervösem Start beider Teams entwickelte der Senegal zweimal mit Zug zum Tor, ohne allerdings nennenswerte Erfolge zu verzeichnen. Polen ließ in dieser Phase allerdings auch wirklich zwingende Aktionen vermissen. Beide Teams überboten sich zudem mit schlechtem Passspiel, die Stürmer auf beiden Seiten hingen in der Luft. Polen fand so gegen das dichte 4-4-2 der Senegalesen und ihr robustes Zweikampfverhalten kein Durchkommen. A uch Senegal tat sich zunächst schwer, offensiv wirkliche Gefahr zu erzeugen. So plätscherte die Partie ereignislos vor sich hin.

Bis sich M’Baye Niang auf dem linken Flügel gegen Lukasz Piszczek durchsetzte, der Ball über Sadio Mané zentral vor dem Strafraum zu Idrissa Gueye kam. Der Senegalese zog aus 16 Metern ab und sein Schuss wurde von Thiago Cionek unhaltbar für Wojciech Szczesny zum 1:0 für Senegal ins Tor abgefälscht (38.).

Polen stellte taktisch um, wechselte in der Abwehr von der Vierer auf die Dreierkette. Dadurch standen sie höher, übten etwas mehr Druck aus. Lewandowski konnte Senegals Keeper N’Diaye mit einem Freistoß aus 20 m erstmals zum Eingreifen bringen. Doch die Polen mussten sich auch vor Kontern des Senegal hüten. Für richtige Gefahr für das eigene Tor sorgten die Polen dann aber selbst.Krychowiak spielte unbedrängt einen Leichtsinnspass zum eigenen Keeper. Niang antizipierte stark, sprintet dazwischen, umkurvt den verdutzten Szczesny problemlos und schob zum 2:0 ein (60.).

Polen schaffte es auch in der Folge nur selten gefährlich vor das gegnerische Tor. Erst Milik setzte in der 70. Minute ein offensives Lebenszeichen, nachdem er von Piszczek von rechts bedient worden war. Doch sein Versuch mit dem Außenrist landete am Außennetz. Ein Kopfballversuch des eingewechselten Dawid Kownacki wurde zur leichten Torwartbeute. Die kollektive Abwehrarbeit des Außenseiters zahlte sich ansonsten aus. Es gelang ihnen schon früh, das Aufbauspiel der Polen wirkungsvoll zu unterbinden.

Erst in der Schlussphase durfte Polen dann doch noch einmal jubeln. Kamil Grosicki zirkelte einen Freistoß auf den Kopf von Krychowiak und der überwand N’Diaye zum 1:2-Anschlusstreffer, der aber letztlich nur noch Ergebniskosmetik blieb.

 

 

 

 

(Photo by Catherine Ivill/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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